Dies ist ein genialer und visionärer Text – bitte lies ihn, hör Dir auch die musikalische Umsetzung im Rilke-Projekt gesprochen von Otto Sander und versuche, die Botschaft zu fühlen, die sich für DICH darin verbirgt!
Jetzt wär es Zeit, daß Götter träten aus
bewohnten Dingen...
Und daß sie jede Wand in meinem Haus
umschlügen. Neue Seite. Nur der Wind,
den solches Blatt im Wenden würfe, reichte hin,
die Luft, wie eine Scholle, umzuschaufeln:
ein neues Atemfeld. Oh Götter, Götter!
Ihr Oftgekommenen, Schläfer in den Dingen,
die heiter aufstehn, die sich an den Brunnen,
die wir vermuten, Hals und Antlitz waschen
und die ihr Ausgeruhtsein leicht hinzutun
zu dem, was voll scheint, unserm vollen Leben.
Noch einmal sei es euer Morgen, Götter.
Wir wiederholen. Ihr allein seid Ursprung.
Die Welt steht auf mit euch, und Anfang glänzt
an allen Bruchstelln unseres Mißlingens…
Muzot, Oktober 1925
„Jetzt wär es an der Zeit, dass Götter träten aus bewohnten Dingen…“
Die „bewohnten Dinge“, so scheint es mir oft, sind nicht nur unsere Häuser, die Gebäude, die uns umgeben, die Stadt, in der wir leben,… sondern auch unsere Körper, die wir „bewohnen“. Sind wir Herr(in) unserer selbst oder nur „Bewohner“ unseres Körpers, in dem wir leben?
„….und dass sie jede Wand in meinem Haus umschlügen…“
Was wäre, wenn die „Götter“ mein „Haus“, also mein „Ich“, meine „Persönlichkeit“, mein „das, was ich glaube zu sein“ und „das, was ich anderen Menschen von mir zeige, um mein Selbstbild ihnen gegenüber aufrecht zu erhalten“, … einfach „umschlügen“?
„…Neue Seite. Nur der Wind, den solches Blatt im Wenden würfe, reichte hin, die Luft, wie eine Scholle, umzuschaufeln:“
Reicht dann die Luft, die ich atme, noch aus zum (über-) leben? Bietet die Scholle, auf der ich stehe/lebe noch genug Halt?
„…ein neues Atemfeld.“
Veränderung – richtig angefangen und zu Ende gebracht – ist so einfach, wie das Umblättern einer Seite eines Buches! Allerdings heißt dieses „einfach“ nicht: „Es fällt mir leicht“ – im Gegenteil, diese „Einfachheit“ erfordert Entschlossenheit, Zuversicht und Mut, das „Blatt meines Lebens“ umzuwerfen!
„…Oh Götter, Götter!“
Ich fragte Gott: Wie konntest Du „so etwas“ zulassen?
Er antwortete: Mein Lieber, ich war und bin immer bei und in Dir!
Danach fragte ich mich: Wie konnte ICH „so etwas“ zulassen?
„… Ihr oft gekommenen, Schläfer in den Dingen“
Schläfst Du noch oder bist Du schon am Aufwachen oder gar erwacht?
„…die heiter aufstehen, die sich an den Brunnen, die wir vermuten, Hals und Antlitz waschen und die ihr Ausgeruhtsein leicht hinzutun zu dem, was voll scheint, unserem vollem Leben.“
….was in Deinem Leben ist wirklich auf Dauer „voll“?
„….noch einmal sei es euer Morgen, Götter“
…heißt das, ab morgen nehmen wir das Heft unseres Fühlens, Denkens und Handelns in die eigene Hand, weil in uns ja der Gott/die Göttin lebt und wirkt? Welch Glück und welche Verantwortung!
„…wir wiederholen“.
Was eigentlich? Das Schicksal und die Denkmuster unserer Eltern (und die deren Eltern, Urgroßeltern,…?), die Programmierungen unserer Umwelt,… oder die seit Generationen in uns wurzelnde Sehnsucht und Suche nach Glück, Erlösung, Freiheit und Wahrhaftigkeit?
Was suchst Du?
Du hast die Wahl – aber wähle mit Bedacht!
„…Ihr allein seid Ursprung“
Und „göttlicher“ Ursprung, Schöpferkraft (oder wie auch immer Du dies auch definieren magst) ist in jedem Einzelnen von uns! Wir, jede(r) einzelne von uns entscheidet sich in jeder Sekunde seines/ihres Lebens bewusst oder unbewusst darüber, „Göttin“ oder „Gott“ seines/ihres Lebens zu sein und diese Schöpferkraft auf seine/ihre Umgebung auszustrahlen/weiterzugeben!
Jeder von uns hat stets die Wahl, „Hassprediger“ oder „Friedensstifter“ zu sein!
Ich lade Dich zu Letzterem ein!
Lass uns eine Bewegung starten, die uns zu unserer „Göttlichkeit“ und zu unserer inneren und äußeren Freiheit führt!
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Mitakuye Oyasin